anCnoc Flaughter - Whiskybase #53325

anCnoc Flaughter - Whiskybase #53325

Heute probiere ich den anCnoc Flaughter, Originalabfüllung, abgefüllt in 2014

anCnoc Flaughter

Der anCnoc Flaughter ist der zweite der drei rauchigen Abfüllungen der Brennerei KnockDhu. Der Torfgehalt wurde leicht auf 14,5 ppm (parts per million) erhöht. Demnach steht zu erwarten, dass der Whisky etwas rauchiger ist. Auf der einen Seite klingt die Erhöhung von 11 ppm auf 14,5 ppm erst mal nicht viel, auf der anderen Seite entspricht das ca. 30% mehr Rauch. Wir werden sehen. Der Flaughter ist übrigens ein Spaten, der verwendet wird, um die oberste Schicht des Torfes zu entfernen.

Wie auch der anCnoc Rutter wurde der anCnoc Flaughter mit 46,0% alc. vol. abgefüllt und ist weder kaltfiltriert noch gefärbt. Über die Fasszusammensetzung gibt es keine näheren Informationen, aufgrund der Färbung ist jedoch anzunehmen, dass die 1500 Flaschen vorher mehrheitlich in Ex-Bourbon-Fässern gereift sind. Über das Alter dieses Whiskys ist leider auch nichts bekannt.

Geruch - 85

Der allererste Eindruck ist eine rauchige Note mit kräftigem Malz, etwas Salz sowie Umami. Schon nach kurzer Zeit dominiert eher die Süße. Die Malzigkeit bleibt, wird jedoch etwas zartbesaiteter. Die leichte Säure und die Fruchnoten gehen hier in Richtung exotische Früchte: kandierte Ananas, vielleicht Papaya. Die Säure wird mehr und man fühlt sich an Aromen erinnert, die man auch bei jüngeren Abfüllungen von Bruichladdich finden kann: leicht vergorene Milch - manche sagen dazu auch Babykotze. Zum Glück schwindet dieser Eindruck recht schnell, denn ich mag ihn nicht besonders. Die süße Ananas kehrt zurück und verhalten im Hintergrund ist das Malz weiter zu erkennen.

Geschmack - 86

Die Süße ist sofort da, aber auch schnell weg. Malz und Umami drängen sich in den Vordergrund, ein Hauch von Salz und eine verhaltene Lagerfeuerrauchnote. Insgesamt wirkt es nicht sehr komplex, aber trotzdem interessant.

Abgang - 86

Der Abgang ist vergleichsweise mild. Auch hier sind bittere Holznoten zu erkennen, jedoch einigermaßen zurückhaltend. Dafür bleibt etwas Malz und Rauch auf der Zunge kleben. Auch die Süße hallt noch nach.

Gesamteindruck - 86

Obwohl der Flaughter nominell mehr Torfgehalt hat, als der Rutter, ist davon in Nase und Mund gar nicht viel zu spüren. Der Whisky wirkt insgesamt nur verhalten rauchig. Ein spannendes Experiment. Auch haben wir hier einen der wenigen Whiskys, die mir im Mund besser gefallen, als in der Nase. Die leichte Säure in der Nase war mir doch eher unangenehm und führen daher zu leichten Abzügen, am Gaumen und auf der Zunge war von dieser Note jedoch nichts mehr zu entdecken.