Weiter geht es mit Türchen 1 des Singlemalt Adventskalender
Singlemalt Adventskalender - Türchen 1
Einleitung
Das Sample aus Türchen 1 zeigt sich im Glas in einem warmen Kupferton. Wie gehabt beginne ich heute vorzeitig mit meinem Adventskalender, da ich nächste Woche keinen Alkohol trinken kann und dennoch am täglichen Wettbewerb teilnehmen möchte. Die sensorische Spurensuche nach Herkunft, Alter und Alkoholstärke beginnt erneut – diesmal mit einem Whisky, dessen Farbe bereits eine kräftigere Reifung vermuten lässt.
Geruch – 87 Punkte
Der erste Eindruck wirkt zunächst etwas flach, doch die sherrylastigen Aromen treten schnell hervor. Ich nehme fruchtige Säure, Brombeeren und eine leichte Nussigkeit wahr. Ein zarter Hauch Milchschokolade sorgt für eine sanfte Abrundung. Später entwickelt sich eine Note von feuchtem, dunklem Holz, begleitet von einem feinen Möbelpolitur-Ton, der dem Duft zusätzliche Spannung verleiht. Insgesamt wirkt die Nase präsent und aromatisch klar definiert.
Geschmack – 80 Punkte
Der erste Schluck zeigt sich deutlich bitterer, als die Nase vermuten ließ. Die Textur ist weniger ölig, öffnet sich aber erst beim zweiten Schluck und bringt fruchtige Aromen hervor, die mich an Alkoholpralinen erinnern. Der Alkohol ist spürbar, ohne zu brennen.
Im Verlauf tritt die Möbelpolitur stärker hervor und verbindet sich mit einem holzig-bitteren Eindruck, der lange präsent bleibt. Eine feine Säure ist weiterhin vorhanden, trägt aber kaum noch Fruchtigkeit. Die Textur wird leicht cremig, während die aromatische Intensität deutlich zunimmt. Röstaromen und ein Eindruck, der an Brandy oder Cognac erinnert, vervollständigen das Bild.
Abgang – 80 Punkte
Der Abgang ist eher mittel und entwickelt sich klar in eine trockene, adstringierende Richtung. Er regt den Speichelfluss an, während die Möbelpolitur-Note wie ein dünner Film auf der Zunge zurückbleibt. Insgesamt wird der Nachhall zunehmend trockener, ohne neue Aromen zu entwickeln.
Gesamteindruck – 82 Punkte
Ein Whisky, der eindeutig vom Fass geprägt ist und eine klare Verschiebung zwischen Nase und Gaumen zeigt. Während die Nase vielversprechend wirkt, dominieren am Gaumen Trockenheit, Bitterkeit und der Eindruck eines brandyartigen Fasscharakters. Trotz seiner Eigenheiten bleibt er sauber gemacht, präsentiert sich jedoch nicht in meinem bevorzugten Stil. In der Gesamtwertung lande ich bei 82 Punkten.
Blind Guessing
Destillerie: Auchroisk
Alter: 8 Jahre
Alkoholgehalt: 48%
Fasstyp: Brandy- oder Cognacfass